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Papa is a rolling Kiesel

Presetbenutzer sind Verbrecher

Presetbenutzer sind Verbrecher

Gerade neulich wurde ich mal wieder daran erinnert wie das denn so ist mit der Benutzung von Presets in der Tonwelt.
Daher hier mal ein kleines Statement über die Legitimität Presets zu verwenden.

Presetnutzer: Die Vorurteile

Bei der Produktion von Musik streiten sich die Musiker gerne mal.

Presets kann man nicht verwenden. Das Stück klingt dann nicht einzigartig.

Gegen dieses Argument kann man sagen, dass der Produktionsaufwand steigt und so weiter.

Presetnutzer: Individualität vs. Geschwindigkeit

Natürlich geht bei der Verwendung eines Presets ohne Anpassung an die Arbeitsumgebung ein wenig Individualität verloren – deshalb passt man dann auch ein solches Setting an.

Hier möchte ich mal die Musiker fragen wie und ein solches Preset überhaupt “individuell” sein kann? Man bedient sich der Vorarbeit einer anderen Person. Wie individuell und einzigartig kann das noch sein?

Presetnutzer: Wofür sind Presets gedacht?

Ich selbst fange gerne damit an meine Sounds “from Scratch” zu erstellen. Vor allem Bässe kreiere ich gerne selbst.

Dabei habe ich wohl das gleiche Problem wie andere Soundtüftler. Der Grundsound fügt sich nicht so gut ein, ist nicht aufgeblasen genug oder einfach “irgendwie komisch”. Also fängt man an zu schrauben und zu tüfteln. Dabei wird dann jede mögliche Verschaltung des Sequenzers genutzt.

Ach, man kann da die Velocity auch gleich mit auf die Filter Resonanz schalten? > Was die Hüllkurve lässt sich umdrehen? > Wusste gar nicht das die Instrument Racks noch intern eine Send- und Return-Sektion haben. > Lass uns da mal lieber noch nen Verzerrer draufpacken. Dann lernen wir das Ding per Controller an und modulieren den Synth dann während des Abspielens!

All diese Dinge machen einen einzelnen erst so richtig einzigartig, jedoch auch unglaublich kompliziert zu bedienen. Wenn ich da an meine eigene Erfahrung denke sieht das dann so aus, dass man einem einzigen Sound soviele “Special Moves” beibringt, dass ich diese meist gar nicht alle in einem einzigen Lied unterbringen kann. Irgendwie hätte ich mir diese Arbeit auch sparen können (aber Spass gemacht hat’s ja schon).

Presets müssen dann später benutzt werden, da ich schon (zu-)viel Zeit damit verbracht habe einen einzigen Sound zu kreeieren.

Presetnutzer: Presets zu benutzen ist ein Ding für das man sich schämen muss!

Die obige Frage ist denke ich auch der Grund warum ich diesen Artikel schreibe.

Presets zu benutzen hat etwas anrüchiges. Als würde man nicht fähig sein auch Sounds zu erstellen. Doch ich bin der Meinung, dass man das nicht muss.

Wozu gibt es denn diese Dinge, wenn nicht für:

  • Inspiration in unkreativen Situationen
  • Startpunkt für “eigene” Sounds
  • Ideenfindung für die Art neue Sounds zu kreeieren (“Das könnte ich auch mal ausprobieren”)

Presetnutzer: Zusammenfassung

Gegen die Benutzung von Presets spricht meiner Meinung nach nur das Gewissen. Selbst benutze ich Presets sehr gerne vor allem fürs Mixing. Bei der Erstellung neuer Sounds meide ich jedoch Presets meist. Es sei denn ich arbeite mit anderen zusammen und es muss schnell gehen.